Donnerstag, 26. April 2012

P wie...

Pais Vasco: das Baskenland oder auf baskisch Euskadi. Das spanische Baskenland ist eine autonome Gemeinschaft (mit gewissen Sonderkonzessionen, ähnlich Katalonien) und umfasst die drei Provinzen Bizcaya, Gipuzkao und Álava. Auch Navarra ist baskisch geprägt, gehören aber formell nicht zum Baskenland.

Baskische Volkstänzer
Während das im französischen Baskenland kein Thema ist, gibt es im spanischen Baskenland Stimmen, die nicht nur Autonomie, sondern die komplette Abspaltung des Baskenlandes vom spanischen Staat fordern. Die Organisation ETA versuchte jahrzehntelang  diese Bestrebungen mit Terroranschlägen wie Autobomben und Ermordungen hochrangiger Politiker oder Polizisten durchzusetzen. Derzeit herrscht offiziell Waffenruhe und die ETA gilt als aufgelöst. Ich erinnere mich, dass ich es einigermaßen verstörend fand, als ich auf dem Madrider Flughafen erstmals ein Fahndungsplakat sah, mit dem nach ETA Terroristen gesucht wurde. Es sah ziemlich genau so aus, wie die Kopfgeld-Plakate, die man aus Western kennt. Auch heute kann man auf Bahnhöfen oder Flughäfen noch auf so eine Fahndungsmeldung stoßen. Mehr soll hier zu dem Konflikt nicht gesagt sein, denn das schöne Baskenland hat mehr zu bieten, als organisierten Terror: Bilbao und das Guggenheim -Museum, San Sebastian mit Strand und Spitzengastronomie, oder das geschichtsträchtige Dorf Guernica. 

San Fermin Denkmal in Pamplona
Pamplona: liegt offiziell in der Region Navarra und damit nicht im Baskenland, die baskische kulturelle Prägung ist jedoch recht stark. Das sieht man an den Namen der Bars und Cafés, bei denen man über viele z, x, und k's stolpert. Pamplona ist vor allem für zwei Dinge berühmt: San Fermín, das sind die Feiertage des heiligen Fermín, an denen das berühmte Stierrennen - la corrida - durch die Altstadt stattfindet. Eigentlich organisierter Wahnsinn; die Gassen sind eng und recht verschlugen, es gibt nicht viel Platz um dem Stier auszuweichen. Dementsprechend gibt es auch jedes Jahr einige mehr oder weniger stark verletzte. Aber hinter den Absperrungen als Zuschauer ist man doch recht sicher, wenn man das Ganze zumindest mal gesehen haben will... Die zweite Berühmtheit Pamplonas: Ernest Hemingway. Der Literat lebte einige Zeit in Pamplona, ging hier in diversen Bars ein und aus und diese Lokale vermerken das natürlich bis heute an der Tür. Speziell am Hauptplatz Pamplonas ist es schwer ein Lokal zu finden, in dem Hemingway nicht war. Hemingway schrieb mehrere Essays und Romane über den Stierkampf, der es ihm angetan hatte, und über den Spanischen Bürgerkrieg und wurde damit zum Lokalheld.

Pimientos de Padrón: sind eine kleine spanische Köstlichkeit mit Nervenkitzel. Die Padrones sind eine Kreuzung aus Mini-Paprika und Chilis. Sie sind grün, rundlich und kaum fünf Zentimeter lang. Man röstet sie bis ihre Haut Blasen wirft und leicht schwarz wird und bestreut sie dann nur mehr mit groben Meersalz - einfach und sehr schmackhaft. Aber: man weiß nie was man bekommt, Padrones können mild und angenehm oder feuerscharf sein. Es gibt nichts woran man ihnen ansehen könnte, wie scharf sie sind - man weiß es erst wenn es zu spät ist. Aber das macht auch ein bisschen den Reiz aus, sich einen Teller Padrones zu teilen; dass es da immer einen gibt, der plötzlich mitten im Gespräch ganz unvermittelt losprustet und rot anläuft...

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