Dienstag, 3. April 2012

J wie...

Jaén: Jaén ist eine der Provinzen Andalusiens und auch der Name der Provinzhauptstadt. Die Provinz Jaén ist eine wichtige spanische Region, da hier etwa 80% aller spanischen Olivenbäume wachsen. Die Felder mit den Bäumen sind schier endlos, ziehen sich über etliche Hügel und Täler. Die silbrig-schimmernden Bäume stehen brav in Reih' und Glied und werfen je nach Tageszeit auch noch ganz gleichmäßig ihre Schatten auf den Boden, was den Eindruck perfekter Symmetrie in den Olivenhainen noch verstärkt. 
In Spanien wird für die Olivenölproduktion vor allem der zwei-stämmige Olivenbaum gezogen. Seine Früchte sind besonders ölhältig. Traditionelle werden Oliven von Hand geerntet in dem man die Äste mit Stöcken leicht schlägt. Größere Ölmühlen haben für die Ernte aber auch "Rüttel-Maschienen". Die Oliven werden vor dem Pressen nicht entsteint, der Kern wird mit zerkleinert und dann das Öl aus der entstandenen Paste herausgepresst. Dabei gilt dass 5-8kg Oliven etwa einen Liter Öl ergeben. Die erste Pressung ergibt das Aceite de Oliva Extra Virgen, kaltgepresst und von besonders hoher Qualität. In Jaen bekommt man es oft auch noch ungefiltert, naturtrübes Öl also. Eine zweite Kalt-Pressung ist möglich, das Öl ist dann das Aceite Virgen. Um noch mehr Öl aus der Maische zu bekommen kann man sie erhitzen und zentrifugieren, dieses Öl ist dann aber raffiniert und von minderer Qualität. In spanischen Haushalten gibt es meist sowohl natives als auch raffiniertes Olivenöl, das eine für den Salat, das andere zum Kochen.
Die Provinzhauptstadt Jaén scheint leder dem Verfall preisgegeben - neben den Sehenswürdigkeiten, der Kathedrale und den arabischen Bädern, wird hier offenbar kaum etwas renoviert oder instandgehalten, die Häuser am Hauptplatz rund um die Kathedrale bröckeln vor sich hin. Was Jaén auch noch auszeichnet: die vielen engen Straßen die steil bergauf und -ab gehen, es ist hier extrem hügelig. 


Jeréz de la Frontera: die Sherry-Stadt. Zusammen mit San Lucar de Barrameda und El Puerto de Santa Maria bildet Jeréz das Sherry-Dreieck. Nur Weine aus dieser Region dürfen sich Vino de Jeréz nennen. Der Sherry ist ein Verschnittwein aus mehreren Jahrgängen, gereift unter einer zarten Schimmelschicht, la flor -  der Blume, in Eichenfässern. Diese Fässer werden nach etwa 12 Jahren übrigens nach Schottland verkauft, wo die Schotten ihren Scotch drin ausbauen. Sie schätzen nämlich den feinen Beigeschmack des Sherry. Sherry gibt es in verschiedenen Reifegraden von ganz trocken, dem Fino, bis ganz süß, dem Oloroso dulce. Der Besuch einer Bodega, einer Sherry-Kellerei samt Verkostung ist absolut empfehlenswert und sollte für Genussmenschen einfach zu einer Andalusien-Reise gehören.
Weitere Highlights in Jeréz sind der Alcazabar (eine maurische Festung) und die Kathedrale. Für Pferde-Narren ist außerdem ein Besuch der königlichen Hofreitschule empfehlenswert. 

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