Mittwoch, 28. März 2012

F wie...

Franco-Ära: Francisco Franco regierte Spanien von 1939 bis zu seinem Tod 1975 diktatorisch. An die Macht kam der Caudillo (Führer) nach einem Militärputsch gegen die republikanische Regierung im Jahr 1936 und dem darauf folgenden Spanischen Bürgerkrieg, der bis 1939 andauerte. Seine Politik wurde von Deutschland und Italien gestützt. Nachdem diese Länder nach dem 2.Weltkrieg aber demokratisch wurden, war Spanien ab 1945 wirtschaftlich eher isoliert - bis in den 60er Jahren der Massentourismus als Wirtschaftsfaktor entdeckt und gefördert wurde. Ähnlich den anderen faschistischen Regimes in Europa war Francos Politik gekennzeichnet durch die Unterdrückung, Verfolgung und Inhaftierung politisch Anders-Denkender.
Die spanische katholische Kirche stützte das System, die Regierung war konservativ. Dazu ein skurriles Detail am Rande: unter Franco war es üblich, dass Frauen an der Universität ein bestimmtes Fach studierten - Marialogie, die Lehre über alles was die heilige Jungfrau betrifft. Das Studium dauerte 3 Semester. 
Interessanterweise war der Diktator Monarchist und erklärte Spanien bereits 1946 wieder zu einem Königreich. Dementsprechend bildete er den heutigen König Juan Carlos I. als seinen logischen Nachfolger heran und dieser führte den Staat ab 1975 als demokratische konstitutionelle Monarchie.
Franco verstarb am 20. November 1975 und liegt in einer Felsen-Kathedrale im Valle de los Caídos (Tal der Gefallenen) in der Sierra Guadarrama nahe Madrid begraben. Wer sich von Madrid aus mit der Schnellbahn Richtung San Lorenzo de El Escorial - der Grabstätte der spanischen Könige - aufmacht, der wird auf dem Weg ein überdimensionales Kreuz mitten in den Bergen stehen sehen. Das ist das Grabmal. Erbaut wurde es angeblich von Zwangsarbeitern. Noch heute treffen sich hier am 20. November Franquisten und veranstalten Gedenkfeiern.
Wer mehr über den Spanischen Bürgerkrieg und die Ära Franco wissen und dabei zusätzlich gut unterhalten sein möchte, dem empfehle ich die Madrid-Trilogie von Rafaél Chirbes - die drei Bücher begleiten mehrere Familien über mehrere Generation und schildern das Leben unter der Diktatur von Seiten der politischen Befürworter und der Gegner. Lesenswert sind auch "Die Stimmen des Flusses" von Jaume Cabré und "Mein Katalonien" von George Orwell. 


de la Frontera: je weiter man in den Süden Richtung Andalusien kommt, umso mehr Ortsnamen á la "XY de la Frontera" kommen einem unter. Da wäre Jerez de la Frontera, die Sherry-Stadt. Dann Conil de la Frontera am Meer und Vejer de la Frontera im Bergland, beides klassische pueblos blancos, weiße Dörfer wie man in Andalusien ganz viele findet. Von Palos de la Frontera startete Columbus seine erste Expedition in Richtung "Indien" bzw. Amerika. Außerdem gibts noch Arcos, Jimena, Chiclana de la Frontera und und und...


Replika des Schiffes von Christoph Columbus in Palos de la Fnt.; Hauptplatz von Vejer de la Fnt.;
Sherryfässer in Jerez de la Fnt.; Häuserzeile und Meer in Conil de la Fnt. (im Uhrzeigersinn)


Der Namenszusatz "de la Frontera" gibt an, dass sich diese Städte einstmals - während der Reconquista der maurischen Gebiete durch die christlichen Könige Spaniens - eben an der Grenze, auf Spanisch la frontera, zwischen christlichem Königreich und maurischem Kalifat befanden. Viele dieser früher heiß umkämpften Orte sind heute wunderschön und einen Besuch wert!

Montag, 26. März 2012

E wie...

Embutidos: ist ein Sammelbegriff, der all die köstlich-fettig-üppigen Würste bezeichnet, die Spanien so zu bieten hat. Die gängige mitteleuropäische Meinung ist vielleicht, dass die spanische Küche mediterran und leicht sei und das mag für die Küstenregionen auch stimmen... aber Zentralspanien, also Kastilien oder auch die Extremadura, ist voller - im wahrsten Sinne des Wortes - fleischlicher Genüsse! 


Jede Menge Würste...daran darf's auf einem Tapas-Teller nicht fehlen!
(http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AEmbutidos_de_Requena.jpg - By Federación Valenciana de Municipios y Provincias)
Spanische Würste sind meist eher derb und kräftig gewürzt - da ist die Salchichón, eine Art Salami; die Chorizo ist knallrot, soviel Paprikapulver steckt in ihr; die Sobrasada ist eine ganz weiche und feine Wurst, ein bisschen wie Streichwurst auch mit sehr viel Paprika; dann ist da noch Lomo, die Schweinelende, die geräuchert und dünn aufgeschnitten wird. Und spanische Blutwurst gibt es auch, Morcilla, eher lind gewürzt und mit sehr viel Reis drinnen. 
Dem Spanier sind seine Embutidos sehr wichtig: die Familie einer meiner spanischen Freundinnen lebt in Madrid, aber ihre Embutidos holen sie immer in Salamanca, kurz vor Weihnachten, einen Vorrat für das ganze nächste Jahr!!! Denn angeblich gibt es in der Gegend um Salamanca die besten Embutidos. Und was ich weiß, machen andere Familien das ganz genauso... Embutidos sollten bei keiner Jause und auf keiner Tapas-Platte fehlen. Viele Würste landen auch in den deftigen Eintöpfen (Cocido), die für Zentralspanien typisch sind. Wer in Spanien herumreist, wird auch noch regionale Embutido-Spezialitäten wie Fuet oder Chistorra kennenlernen und an den Klassikern unter den Würsten auf keinen Fall vorbeikommen!


Erasmus: spätestens seit dem Film "L'Auberge Espagnol - Barcelona für ein Jahr" von Cedric Klapisch ist Erasmus in Spanien Kult. Wobei ein Erasmus-Semester, egal wo in der Welt, für immer ein Erlebnis bleibt. Ich würde absolut jedem Studenten und jeder Studentin dazu raten, sich ein Auslandssemester zu organisieren. Ich kenne glückliche spanische Erasmus-Veteranen aus Barcelona, Pamplona, Cáceres, Coruña und natürlich ganz ganz viele aus Madrid! Egal wo im quirrligen Spanien, die Nächte können immer zum Tag werden - und als Student/in steckt man diese Nächte zum Glück auch noch gut weg... Außerdem: über den Tellerrand zu schauen, eine neue Uni samt eigener Uni-Kultur zu entdecken, neue Leute aus aller Welt kennenzulernen oder auch im Ausland zu arbeiten, ist die Erfahrung auf alle Fälle wert! 

Sonntag, 25. März 2012

D wie...

Donostia-San Sebastián: San Sebastián liegt ganz im Norden Spaniens an der Küste, nur 20km von der französischen Grenze entfernt und gehört zum spanischen Baskenland, daher auch der baskische Name Donostia, was auch nichts anderes heißt als heiliger Sebastian. Die Stadt wirkt von Weitem ein bisschen wie ein kleines, europäisches Rio de Janeiro - da ist der langgezogene Strand der Bucht la concha (die Muschel) und dann noch eine Christus-Statue (El Sagrado Corazon), die auf dem Hügel Mont Urgull über der Stadt aufragt.


San Sebastián bei Nacht, im Bild vorne der Kursaal  (http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ADonosti13.jpg
By MikelUzkudun (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (www.creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons)

Cineasten ist San Sebastián vielleicht ein Begriff, da hier jedes Jahr im September das "San Sebastián International Film Festival" (span. Festival Internacional de Cine de San Sebastián) stattfindet. Dann tummeln sich zahlreiche Prominente aus der Filmbranche in der kleinen baskischen Stadt am Red Carpet vor dem Kongresszentrum "Kursaal" - das tatsächlich auch auf spanisch Kursaal genannt wird. 

Generell gilt die baskische Küche als eine der besten Spaniens - und das trifft besonders auf Küche und Gastronomie in San Sebastián zu. In keiner anderen Stadt weltweit gibt es eine derartige Dichte an Michelin-Sternen und Spitzenköchen! 
Beachtenswert ist auch der trockene Weißwein aus der Gegend um Donostia, der Txakoli (sprich: Tschakoli). Da Spanien allgemein eher ein Land ist, das für seine Rotweine berühmt ist, würde man nicht annehmen, dass es hier gute spritzig-trockene Weißweine gibt. Und es ist auch tatsächlich nicht so leicht, einen guten Weißen zu finden, wenn man den nun mal bevorzugt. Der Txakoli sticht hier sicher heraus. Wer mal in Madrid ist und einen guten vino blanco español kosten möchte, der gehe in die Calle Cava Baja °26, ins La Txakolina, wo der Txakoli auch fernab seiner baskischen Heimat ausgeschenkt wird!

Dienstag, 20. März 2012

C wie...

Cáceres: ist die Hauptstadt der Region Extremadura. Diese ist die westlichste Provinz Spaniens und wie ihr Name sagt herrschen hier "extrem harte" Bedingungen. Besonders klimatisch, kaum wo in Spanien wird es im Winter so kalt und im Sommer so heiß wie hier. Außerdem ist die Extremadura eine der ärmsten Provinzen und kämpft gegen die stetige Abwanderung der Jugend vom Land in die Großstadt. 
Cáceres selbst ist eine Universitätsstadt und dementsprechend auch auf junge Leute ausgerichtet. Die Clubs und Diskos hier haben zum Teil länger geöffnet als in der vier Auto-Stunden entfernten Hauptstadt Madrid. Und wer um sechs Uhr morgens noch nicht genug gefeiert hat, für den gibt es so etwas wie Frühstücks-Clubs, wo locker bis zehn oder elf am Vormittag weiter getanzt werden kann, zumindest am Wochenende.
Für Touristen interessant ist der mittelalterliche Ortskern von Caceres. Wenn man am Hauptplatz durch einen Rundbogen tritt, taucht man ein in eine andere Welt. Autolärm gibt es hier nicht, dafür klappern jede Menge Störche von den Dächern, gerade im Frühjahr.
Für Naturbegeisterte gibt es nahe Cáceres den Nationalpark Montfrague zu entdecken und wer im Frühling hier ist, sollte die Kirschblüte im Valle del Jerte gesehen haben!


Das Stadtbild von Cáceres ist mittelalterlich geprägt.

Eine kleine Geschichte am Rande: in Cáceres habe ich eine der skurrilsten Speisekarten-Übersetzungen meines Lebens gefunden! Eigentlich dachte ich ja, dass mich nach den ungarischen "Nudeln mit viel Opium" (gemeint waren Mohnnudeln) nichts mehr verblüffen würde... und dann kam ich nach Cáceres! Es fing bei Kartoffeln in drei verschiedenen Schreibvarianten an (Karoffeln, Kartiffeln, Kortoffeln) und ging weiter bei der "Innensuppe" (wohl mit Innereien) um im "Fischeteich des Gemüses" zu enden. Ich glaube, das sollte eine Fischsuppe mit Gemüse sein. ¡Que aproveche! 


Cádiz: ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der autonomen Region Andalusien. Cádiz liegt weit westlich am Atlantik und diese Lage hat Cádiz im 18. Jahrhundert auch zu seiner Blüte verholfen, als Handelsstadt auf der Route nach und von Amerika. Die Altstadt gehört - zumindest meiner Meinung nach -  zu den angenehmstem Plätzen in ganz Spanien: die wunderschöne Lage am Meer, der große Stadtpark, die offenen Plätze beim Rathaus und der Kathedrale und im Kontrast dazu die vielen schmalen Gassen... 




Aus dem Stadtbild hervor sticht die Kathedrale mit ihrer gelben Kuppel. Sie ist größtenteils aus Sandstein erbaut und sehr stark der Witterung am Meer ausgesetzt, daher wird sie ständig restauriert. Die gelbe Kuppel selbst musste angeblich mangels Geld mit einfachen Fliesen, wie man sie auch in Badezimmern findet, statt mit Gold belegt werden. 
Einen guten Blick auf Cádiz hat man mit der Camera Obscura am Turm Torre Tavira. Überhaupt gibt es in Cádiz extrem viele Türme - diese dienten einstmals dazu, rechtzeitig Angreifer kommen zu sehen und später dazu, zu erspähen welche Waren die Schiffe aus Amerika brachten, so dass man sich das Beste sichern konnte. 




Copas de Tinto de Verano, ein Wein-Mix-Getränk
Copa y Caña & Churros y Chocolate: diese vier C's sollten nicht fehlen, wenn man in Spanien die Nacht zum Tag macht! Die Copa ist ein kleines Glas Wein, die Caña ein kleines Bier - klein bedeutet hier wirklich klein, zumeist 0,1 Liter. Immerhin hat es in Spanien Tradition von Lokal zu Lokal zu ziehen - man will ja nichts verpassen - und da ist es eben praktisch überall nur eine Kleinigkeit zu konsumieren. Und so kommt man gemütlich durch den Abend. Auch wenn es seltener wird, immer wieder gibt es zu Caña und Copa auch Tapas gratis. Eine der letzten "Gratis-Tapas-Bastionen" in Madrid ist das El Tigre in der Calle de la Reina. Wer hier rein will, muss entweder früh kommen oder drängeln. Wer es auf entspanntes Tapas essen anlegt, der soll lieber nach Granada fahren. Hier ist die kostenlose Zugabe quasi Pflicht und man bekommt richtige Köstlichkeiten aufgetischt.


Churros y Chocolate
Wer eine durchzechte Nacht hinter sich hat, der kann auch Churros y Chocolate probieren. Churros sind ein Gebäck aus Brandteig, das im Fett schwimmend gebacken wird. Die Chocolate, die dazu gereicht wird, hat nichts mit unsrem Kakao zu tun, sondern ist vielmehr ein flüssig-zäher Schokopudding, in den man die Churros taucht. Für den Spanier das richtige Katerfrühstück. Auch wenn wir mitteleuropäischen Erasmus-Studenten das nie so ganz verstanden haben - uns war da meistens etwas Salziges lieber. Aber Churros schmecken auch am Nachmittag...








Crisis: "se prohibe hablar de la crisis" - "es ist verboten über die Krise zu sprechen", las ich im September 2010 an der Außenwand einer Bar in Madrid. Realitätsverweigerung? Tatsache ist: abgesehen von der weltweiten Börsenkrise wurde Spanien  zusätzlich von einer eigenen Krise getroffen, als die hausgemachte Immobilienblase platzte. 
Die Arbeitslosigkeit ist hoch: keiner meiner früheren Arbeitskollegen, alles Biologen und Biochemiker, hat noch seinen damaligen Job. Und man muss ja froh sein überhaupt einen Job zu haben! 


Wer sich das anschaut, merkt vielleicht, dass es nicht um Realitätsverweigerung geht, sondern darum, ab und zu eine kleine Auszeit zu nehmen...um danach vielleicht auch wieder auf die Straße zu gehen!

Montag, 19. März 2012

B wie...

Barcelona: ist die Hauptstadt der Provinz Katalonien und seit den Olympischen Spielen im Jahr 1992 ein extrem beliebtes Ziel für Städte-Reisende. Als eingefleischte Madrileña kann ich zwar nichts schlechtes über Stadt sagen, ein echter Barcelona-Fan werde ich in diesem Leben aber wohl auch nicht mehr. Sicher hat die Stadt extrem viel zu bieten, es gibt allerlei Sehenswertes - sämtliche Bauten von Gaudí, den Palao de la Musica mit seinen bunten Säulen, das olympische Dorf - und sie liegt zusätzlich am Meer. Außerdem gibt's jede Menge Bars, Kneipen und Restaurants. Allerdings muss man auch sagen, dass Barcelona eine echt teure Stadt ist, das fängt bei den Eintritten zu Sehenswürdigkeiten an und hört beim Ausgehen auf. Und die ewigen Warnungen vor Taschendieben sind leider auch nicht unberechtigt. Eine Freundin wurde beispielsweise in der U-Bahn als Ablenkung mit einem Getränk überschüttet, um sich dann ihre Tasche zu schnappen. Allerdings haben die zwei Burschen nicht damit gerechnet, dass ich sie auf Spanisch zusammenstauchen würde...dementsprechend war der Versuch erfolglos. Vorsicht ist aber geboten! Außerdem sollte man sich keine zu hohen Erwartungen von der berühmten Sagrada Familia machen - die Kirche ist eine einzige Baustelle - inklusive Campingküche für die Bauarbeiter statt des Altars im Inneren. Aber wer sich auf solche Kleinigkeiten einstellt, der wird an Barcelona seine Freude haben!


Palao de la Musica (links) und Sagrada Familia (rechts)  © Valentina Lorenz


Bilbao: ist die größte Stadt im spanischen Baskenland. Ehemals in erster Linie eine Hafen- und Industriestadt, wurde Bilbao ab Anfang der 1990er Jahre touristisch aufgewertet. Man begann mit dem Bau einer U-Bahn. Das Stadtbild wurde architektonisch durch den Bau einer Hängebrücke vom Calatrava (ein auf Brücken spezialisierter, weltweit tätiger, spanischer Architekt) sowie den Bau des Guggenheim Museums Bilbao aufgewertet. Gerade das Museum lockt Besucher in die Stadt und ist einen Besuch auch wirklich absolut wert! Und - nachdem die baskische Küche eine der besten Spaniens ist - gibt es in Bilbao viele Möglichkeiten in Bars köstliche Pintxos (baskisch für Tapas) zu essen. Berühmt ist hier zum Beispiel der Bacalao a la Vizcaína...

Bacalao: ist eingesalzener und dadurch sehr fester, fast trockener Kabeljau. Vor der Zubereitung wird der Bacalao mehrere Stunden, am besten über Nacht, in kaltem Wasser eingeweicht und entsalzt, das Wasser wird mehrmals gewechselt. Es gibt kaum eine spanische Speisekarte auf der man keinen Bacalao findet und es gibt eigene Geschäfte, die ausschließlich den Stockfisch in verschiedenen Qualitäten verkaufen. Die Zubereitungsvarianten sind vielfältig: es gibt kleine Kroketten aus Kartoffeln und Fisch, köstlich ist der Bacalao auch geräuchert (kaum je erhältlich, falls es die Chance gibt Bacalao ahumado zu kosten, unbedingt machen!). Beliebt ist vor allem der  Bacalao a la Vizcaínageschmorter Stockfisch in einer Sauce aus Paprika und Tomaten mit viel Knoblauch.






Samstag, 17. März 2012

A wie...

Alicante: liegt am Mittelmeer, genauer gesagt an der Costa Blanca. Die Stadt ist vor allem bei Spanisch-Lernenden beliebt, da sich hier Sprachkurs und Strandurlaub schön verbinden lassen. Dementsprechend gibt es auch jede Menge Bars und Diskotheken, in denen man sich die Nacht um die Ohren schlagen kann. Zu den wesentlichen Sehenswürdigkeiten gehört das Castillo de Santa Barbara, das sich auf einem Felsen über der Stadt erhebt.


Andalusien: ist die südlichste Provinz Spaniens und war fast 800 Jahre fest in Hand der Mauren. Dementsprechend viele islamisch-orientalische Einflüsse finden sich in der Architektur, der regionalen Musik, beim Essen, den Ortsnamen etc. Andalusien weist eine unglaubliche Dichte an Sehenswürdigkeiten auf: da sind die zahlreichen Alcazares, Burganlagen, z.B. in Malaga, Jerez de la Frontera und Sevilla. Zu den absoluten Highlights maurischer Baukunst zählen die Mezquita in Cordoba und die Alhambra in Granada. Aber auch landschaftlich hat die Provinz einiges zu bieten: Bergsteiger können sich in Gebirgszügen der Sierra Morena und der Sierra Nevada austoben, Botanik-Fans kommen speziell zur Mandelblüte Ende Februar und der Olivenblüte zwischen Mai und Juni auf ihre Kosten. Und natürlich sind die Küstenstriche gefragte Urlaubsziele, wobei dem Pauschaltouristen vielleicht die Costa del Sol ein Begriff ist, den Individualtouristen verschlägt es vermutlich eher an die sanfter verbaute Costa de la Luz.


Sonnenuntergang über der Costa de la Luz, der Lichtküste - den Namen hat sie nicht umsonst!


Aceituna/Aceite: sind zwei spanische Begriffe über die man im Spanien-Urlaub zwangsweise stolpern wird. La aceituna ist die Olive, el aceite das Olivenöl - und das gehört in Spanien einfach immer auf den Tisch. Oliven werden in Bars gerne zum Gläschen Wein oder einem kleinen Bier gereicht, Olivenöl kommt sogar schon auf den Frühstückstisch! Pan con aceite - geröstetes Brot mit Olivenöl beträufelt, dazu ein Kaffee, ist ein ganz beliebtes Frühstück. Überall im Land sieht man Olivenbäume mit ihren silbergrau schimmernden Blättern, besonders viele sind es in der Provinz Jaen. Neben den in Kultur wachsenden zweistämmigen Bäumen ist im  andalusischen Nationalpark Coto Doñana auch der wilde Olivenbaum, der Acebuche, beheimatet.


Ein klassischer Olivenbaum (großes Bild) und seine Früchte (unten rechts).
Daneben sieht der wilde Olivenbaum Acebuche (oben rechts) kärglich aus.



Freitag, 16. März 2012

Que viva España!

Spanien - das heißt für die meisten von uns vermutlich Sommer, Sonne, Strand und jede Menge Sangria. 
Tatsächlich hat Spanien mehr zu bieten als klebrig-süße alkoholische Getränke und die Sonne scheint auch hier nicht immer.




Vor mittlerweile mehr als zehn Jahren wurde meine Begeisterung für Spanien bei einem Trip nach Madrid entfacht. Seither habe ich mehrere Reisen in verschiedene Teile des Landes unternommen und auch einige Zeit in Madrid gelebt und gearbeitet - und natürlich auch die Landessprache gelernt.


In "Spanien von A bis Z" möchte ich Euch, liebe Leserinnen und Leser, teilhaben lassen an allem was Spanien eben so ausmacht. Highlights und Empfehlungen für die Reise sollen hier ebenso Platz haben wie kleine Anekdoten aus meinen "spanischen Alltag", Infos über Kultur, Bräuche, das Sozialsystem und jede Menge anderer spanischer Eigenheiten und Kuriositäten.  
Und es hieße nicht "von A-Z", wenn mein Blog nicht als alphabetisches Glossar aufgebaut wäre... und wenn das Alphabet zu Ende ist, dann soll's mit Buch-, Musik- und Filmempfehlungen sowie Kochrezepten weitergehen - natürlich todo español!


P.S: Wer vielleicht eine Reise plant und wem Fragen unter den Nägeln brennen, noch bevor ein bestimmter Buchstabe erschienen ist, der möge mich kontaktieren und ich hoffe, ich kann helfen!