Cáceres selbst ist eine Universitätsstadt und dementsprechend auch auf junge Leute ausgerichtet. Die Clubs und Diskos hier haben zum Teil länger geöffnet als in der vier Auto-Stunden entfernten Hauptstadt Madrid. Und wer um sechs Uhr morgens noch nicht genug gefeiert hat, für den gibt es so etwas wie Frühstücks-Clubs, wo locker bis zehn oder elf am Vormittag weiter getanzt werden kann, zumindest am Wochenende.
Für Touristen interessant ist der mittelalterliche Ortskern von Caceres. Wenn man am Hauptplatz durch einen Rundbogen tritt, taucht man ein in eine andere Welt. Autolärm gibt es hier nicht, dafür klappern jede Menge Störche von den Dächern, gerade im Frühjahr.
Für Naturbegeisterte gibt es nahe Cáceres den Nationalpark Montfrague zu entdecken und wer im Frühling hier ist, sollte die Kirschblüte im Valle del Jerte gesehen haben!
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Das Stadtbild von Cáceres ist mittelalterlich geprägt. |
Eine kleine Geschichte am Rande: in Cáceres habe ich eine der skurrilsten Speisekarten-Übersetzungen meines Lebens gefunden! Eigentlich dachte ich ja, dass mich nach den ungarischen "Nudeln mit viel Opium" (gemeint waren Mohnnudeln) nichts mehr verblüffen würde... und dann kam ich nach Cáceres! Es fing bei Kartoffeln in drei verschiedenen Schreibvarianten an (Karoffeln, Kartiffeln, Kortoffeln) und ging weiter bei der "Innensuppe" (wohl mit Innereien) um im "Fischeteich des Gemüses" zu enden. Ich glaube, das sollte eine Fischsuppe mit Gemüse sein. ¡Que aproveche!
Cádiz: ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der autonomen Region Andalusien. Cádiz liegt weit westlich am Atlantik und diese Lage hat Cádiz im 18. Jahrhundert auch zu seiner Blüte verholfen, als Handelsstadt auf der Route nach und von Amerika. Die Altstadt gehört - zumindest meiner Meinung nach - zu den angenehmstem Plätzen in ganz Spanien: die wunderschöne Lage am Meer, der große Stadtpark, die offenen Plätze beim Rathaus und der Kathedrale und im Kontrast dazu die vielen schmalen Gassen...
Aus dem Stadtbild hervor sticht die Kathedrale mit ihrer gelben Kuppel. Sie ist größtenteils aus Sandstein erbaut und sehr stark der Witterung am Meer ausgesetzt, daher wird sie ständig restauriert. Die gelbe Kuppel selbst musste angeblich mangels Geld mit einfachen Fliesen, wie man sie auch in Badezimmern findet, statt mit Gold belegt werden.
Einen guten Blick auf Cádiz hat man mit der Camera Obscura am Turm Torre Tavira. Überhaupt gibt es in Cádiz extrem viele Türme - diese dienten einstmals dazu, rechtzeitig Angreifer kommen zu sehen und später dazu, zu erspähen welche Waren die Schiffe aus Amerika brachten, so dass man sich das Beste sichern konnte.
Copas de Tinto de Verano, ein Wein-Mix-Getränk |
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Churros y Chocolate |
Crisis: "se prohibe hablar de la crisis" - "es ist verboten über die Krise zu sprechen", las ich im September 2010 an der Außenwand einer Bar in Madrid. Realitätsverweigerung? Tatsache ist: abgesehen von der weltweiten Börsenkrise wurde Spanien zusätzlich von einer eigenen Krise getroffen, als die hausgemachte Immobilienblase platzte.
Die Arbeitslosigkeit ist hoch: keiner meiner früheren Arbeitskollegen, alles Biologen und Biochemiker, hat noch seinen damaligen Job. Und man muss ja froh sein überhaupt einen Job zu haben!
Wer sich das anschaut, merkt vielleicht, dass es nicht um Realitätsverweigerung geht, sondern darum, ab und zu eine kleine Auszeit zu nehmen...um danach vielleicht auch wieder auf die Straße zu gehen!
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