Sonntag, 15. Juli 2012

U wie...

U-Bahn: in Spanien Metro genannt, ist in den großen spanischen Städten wie Madrid und Barcelona wohl das wichtigste Verkehrsmittel, mit dem man als Tourist am besten vorankommt. In Valencia gibt es zwar auch U-Bahnen, aber hier kann man auch mit der in Spanien sonst seltenen Straßenbahn schnell von A nach B kommen und dabei auch noch die Stadt anschauen, anstatt einen Tunnelblick zu entwickeln. In Madrid oder Barcelona gibt es zwar auch Busse aber als Tourist wird man sich mit den etwas seltsam gestalteten Busfahrplänen nicht gleich auskennen, da ist das Metro-Netz einfacher in der Benutzung.

Das Metro-Logo
Gerade Madrid rühmt sich seiner Metro, die gleichsam ein Wahr-zeichen ist. In Tourist-Shops kann man Schlüsselanhänger und Magneten im Design der Metro-Stationen mit den weiß gekachelten Wänden und  dem Metro-Logo erwerben. Und jedes Jahr gibt es eigene Metro-Werbespots, im Jahr 2008 war dieser hier aktuell:


Das Netz ist auch wirklich groß, führt bis in entlegenere Vororte, zusätzlich zur unterirdischen Metro gibt es mittlerweile die oberirdische Metro Ligero, eine Art Straßenbahn in manchen Vororten. Als Wienerin war der U-Bahn Anschluss des Flughafens Madrid-Barajas ein Highlight, der Wiener Flughafen Wien-Schwechat ist denkbar schlecht ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden. 
Der Ausbau des Madrider Netzes schreitet auch unbeirrt voran, alleine während meines Erasmus-Aufenthaltes 2008 wurden der Grundstein für die komplett neue Linie 14 gelegt, die Linien 7, 10 und 11 um mehrere Stationen verlängert und die eigentlich schon stillgelegte antike Estación de Chamberí wiederbelebt, diese Station ist im Jugendstil gehalten und ein kleines Metro-Museum.

Woran man sich vielleicht erst mal gewöhnen muss: die Madrider U-Bahn ist eigentlich grauslich, zumindest die alten Linien, also Linie 1 bis 6. Irgendwas funktioniert da mit der Abluft nicht, in den alten Madrider U-Bahnstationen ist es sommers wie winters knallheiß und zugig zugleich. Und für Touristen sind die älteren Stationen auch der Horror - großes Gepäck sollte man nicht dabei haben, denn Barriere-Freiheit ist was anderes, es geht ständig treppauf und treppab, Rolltreppen und Aufzüge sind rar. Dazu kommt das Verhalten der Mitfahrer. Offenbar gehört es in Spanien nicht zur guten Kinderstube den Menschen beizubringen sich die Hand vorzuhalten, wenn man hustet oder niest. Ich selber war knapp davor mich in Adrian Monk zu verwandeln und einen Jahresvorrat feuchter Tücher mitzuführen, nachdem ich mich einmal an einer komplett angerotzten, feuchten Haltestange angehalten hatte...

Am Plaza de Castilla
Auch wenn die U-Bahn in Madrid Kultstatus hat (warum auch immer) und wirklich praktisch und schnell ist - wer als Tourist in die Stadt kommt, dem empfehle ich auch mal den Bus zu nehmen, einfach weil man was zu sehen hat, während der Fahrt. Für Touristen super praktisch sind die Linien 27 und 40. Sie fahren von Süden nach Norden: von Atocha, vorbei am Prado und der Cibeles, am Heim-Stadion von Real Madrid - Santiago Bernabeu - bis zum Plaza de Castillas, mit seinen markanten schiefen Türmen. Man bekommt also einiges zu sehen...

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